Das Gasthaus Müller blickt auf eine 300 Jahre alte Tradition zurück. Rolf und Frank Müller betreiben das Restaurant nämlich bereits in der 11. Generation. Die allerersten Quellen datieren auf 1723 zu Beginn des Rokoko. Cord Heinrich Zietsmann und seine Frau Dora Elisabeth, geb. Pingel aus Gehrden waren die ersten „Krüger“ Gastwirte. In den 1960er Jahren waren Herbert und Heidrun Müller die Gastgeber, bis zur Übergabe im Jahre 2002 an Sohn Frank, der schon seit 1991 das Sagen in der Küche hatte. 1998 kehrte Rolf Müller zurück nach Hause.
Seitdem haben die beiden Brüder das Regiment in der Küche, die Ehefrauen Grit und Anette Müller bezaubern die Gäste im Service mit ihrer Herzlichkeit und dem fundierten Wissen um Produkte und Weine.
Seit dieser Zeit hat sich das Restaurant vor den Toren Hannovers zu einer auch überregional erstklassigen Feinschmecker-Adresse entwickelt. Zahlreiche Auszeichnungen und diverse Preise konnten bis heute verbucht werden. So verlieh z.B. Hannovers bekannter Restaurantkritiker Hannes Finkbeiner dem Gasthaus 2018 zum ersten Mal überhaupt 10 von 10 möglichen Punkten.
Jährlich immer wiederkehrende Auszeichnungen z.B im Gault Millau, Varta Führer, Michelin, Gusto, Feinschmecker und Falstaff bestätigen den guten Ruf des Hauses. Ebenfalls 2018 errang das Restaurant als eines von nur vier (!) Restaurants in Deutschland die „Chefs Trophy“ und gehört damit zu den besten Ausbildern im Kochberuf. Auch deshalb kommen die besten Nachwuchsköche vom Gasthaus Müller in Göxe.
Die traditionelle Gaststube und das Gartenzimmer sind seit 1997 Bestandteil des Restaurants. 2006 kam der Saal für Feiern und Events dazu. 2021 wurde die Terrasse auf 400 m2 erweitert.
In der für Restaurants äußert schwierigen Corona Zeit entwickelten Frank und Rolf Müller die „Manufaktur Müller“. Frisch zubereitet und eingeglast werden die Gerichte, wie Suppen und Saucen, aber auch Kalbsbäckchen und Zungenragout in Madeirasauce im Onlineshop über die Webseite vertrieben.
Mit seinen unterschiedlich angebotenen Gourmet-Events hat sich das Restaurant längst über die Grenzen der Region Hannover einen Namen gemacht. So haben die 6 mal im Jahr stattfindenden „Küchenschlachten“ bereits Kultstatus und sind lange im Voraus ausgebucht. Hochzeiten, Geburtstage oder Firmenfeiern werden sehr gerne bei Müllers im Saal oder auf der neuen Terrasse gefeiert. Wer nicht persönlich kommen kann, kann den Catering Service bestellen.
Das Jubiläumsprogramm startet am 20. Juni 2023 mit einem Festakt, bei dem Freunde, Wegbegleiter, Ausgebildete und Familie unter der Moderation von Radiomoderatorin Kerstin Werner Grußworte an die geladenen Gäste richten werden. Auch Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft werden erwartet. Am 09. Juli 2023 folgt ein Jubiläums-Hoffest für jedermann mit vielen attraktiven Highlights. Für Wein-Enthusiasten gibt es verschiedene erstklassigen Winzer-Abende. Am 16. Juli 2023 findet die Jubiläums-Küchenschlacht mit Top-Köchen aus Hannover und der Region statt. Mit dem befreundeten Gastronom Manfred Stiller aus Barsinghausen ist für den 12. August 2023 ein partnerschaftliches 4You-Kochen fest eingeplant. Ganz im Zeichen des Slogans „Total Lokal“ mit Köchen und Produkten aus dem Calenberger Land.
300 Jahre Zeitgeschichte – 300 Jahre Gasthaus Müller
1723
Das Göxer Kirchenbuch weist die ersten Krüger aus, also die ersten Schenkwirte, die hier an Ort und Stelle eine Ausspannwirtschaft betreiben. Zur Kundschaft gehören sogar die hannoverschen Könige, die hier nicht nur ihre Pferde versorgen lassen, sondern selbst gern zu einer ordentlichen Vesper einkehren. Genau genommen sind wir sogar noch älter, denn urkundlich erwähnt werden wir bereits 1689 als Vogelpohlhof, aber wir reden hier ja nicht über unsere Verwandtschaft sondern über unser Gasthaus. Bei uns sind es zunächst die Mädels, die den Hof weiter vererben. Da sie üblicherweise die Namen ihre Ehemänner annehmen, haben wir es in unserer Ahnenreihe mit vielen Namen zu tun. Bis mit Otto um 1870 erstmals ein Müller seinen Namen weitergibt. Wir aktuellen Müllers, also Frank und Rolf mit unseren Familien, sind nun die fünfte Generation Müller von „Müllers Gastwirtschaft“, dem heutigen Gasthaus Müller.
1850
Nachdem unser mit Stroh gedecktes Wohnhaus komplett niedergebrannt ist, wird es bis 1890 als massives Backsteingebäude wieder aufgebaut. Albert Müller wie später auch sein Sohn Albert führen unsere Gastwirtschaft nach wie vor im Nebenerwerb, die Familie lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft. Wie schön es hier draußen bei uns ist, weiss auch König Ernst-August zu schätzen, der sich deshalb redlich bemüht, das Rittergut in Stemmen zu kaufen. Doch leider ruft der Eigentümer einen zu hohen Preis für unseren Monarchen auf. Wenige Jahre später versucht auch König Georg V. sein Glück in Stemmen, um hier eine Sommerresidenz zu errichten. Doch auch der mittlerweile neue Gutsbesitzer lehnt einen Verkauf ab, woraufhin sich der König nach Nordstemmen zurückzieht, um dort von 1858-1866 seine Marienburg zu bauen. Uns in Göxe tut es natürlich Leid, dass der König nicht das bekommen hat, was wir schon so lange haben und über alles lieben: Den wohl allerschönsten Blick auf den Deister, und den besonders dann, wenn die weiten Felder im Sonnenuntergang in allen Rottönen glänzen.
1973
Unsere Eltern Heidrun und Herbert übernehmen den Familienbetrieb. Sie sind die ersten in der Reihe, die sich ausschließlich auf die Gastronomie konzentrieren, und unsere Mutter sorgt hier ganz schnell für frischen Wind. Kommode, Spiegel und Sofa, von dem aus Großmutter Frida noch ihr Regiment führt, fliegen raus aus der Küche. Eine moderne große Spülmaschine wird angeschafft, eine Vorratskammer angebaut. Heidrun ist die unangefochtene Chefin am Herd, während sich Herbert und seine Schwester Marlies um den Service kümmern. Jahreshauptversammlungen, Familienfeiern und selbstverständlich der Stammtisch - unser Gasthaus ist so etwas wie das Lagerfeuer des Dorfes. Hier kommt man zusammen. Festtage beginnen mit einer Hochzeitssuppe, dann kommt gemischter Braten auf den Tisch, dazu eine Gemüseplatte, immer mit Blumenkohl in der Mitte, hinterher die Welfenspeise. Der Laden löppt. Und so trauen sich unsere Eltern nach und nach weitere Investitionen zu: Die Schankstube entsteht, ebenso ein Klubraum mit Saal, der sich durch Faltschiebetüren in drei Räume unterteilen lässt.
1991
Zeit der Veränderung. Oder: Zurück zu den Wurzeln. Nach der Ausbildung zum Koch und vielen weiteren Stationen in der internationalen Spitzengastronomie zieht es uns Brüder wieder zurück nach Göxe. Zunächst löst Frank unsere Mutter am Herd ab, 1997 kommt Rolf dazu und wir sind uns sicher, dass wir die Geschichte unseres Familienbetriebs gemeinsam weiterschreiben wollen. Allerdings ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, uns neu zu erfinden. Wir haben viel gelernt, viel gesehen und auch ein neues Selbstbewusstsein der deutschen Küche kennengelernt. Vorbilder wie Witzigmann oder Scherrer predigen kürzere Garzeiten, preisen frische, regionale Produkte und eine leichtere Art der Zubereitung. Unser Plan ist es nun, aus der einfachen Dorfgaststätte ein Restaurant für den gehobenen Anspruch zu schaffen. Oder anders ausgedrückt: „Wir wollen weg von der Bratwurst hin zur Seezunge.“ Jede Generation hat ihre eigene Sichtweise auf das Leben und so machen wir uns in kleinen, mutigen Schritten auf unseren kulinarischen Weg: Mit Frank und Rolf am Herd und unseren Frauen Grit und Anette im Service.
2018
Die Welt wird langsam auf uns aufmerksam, auf unsere Speisekarte ebenso wie auf unseren Weinkeller mit heute 320 Weinen hauptsächlich deutscher Winzer. Heute sagen wir, dass der Plan, aus unserer einfachen Dorfgaststätte eine Topadresse für die gehobene Gastronomie zu schaffen, aufgegangen ist. Lassen Sie uns doch einfach mal erzählen: Der Gault Millau bewertet uns mit einer Haube, Empfehlungen für uns sind zu lesen in den einschlägigen Zeitschriften Gusto, Falstaff, Der Feinschmecker, ebenso im Guide Michelin und Varta-Führer. Wir werden aufgenommen in die Chaine de Rottisseurs, 10 von10 möglichen Punkten gibt uns Gastrokritiker Hannes Finkbeiner in der HAZ, wir werden ausgezeichnet von der Chefs Trophy als Betrieb mit herausragenden Ausbildungsleistungen, ebenso von der Dehoga als Leuchtturmbetrieb für gute Ausbildungsarbeit. Das kann sich doch sehen lassen, oder? 300 Jahre Gasthaus Müller: Der Weg hierher war bestimmt nicht immer einfach. Doch unsere Begeisterung für Kulinarik in Verbindung mit gelebter Gastlichkeit bleibt ungebrochen.